Zuggemeinschaft

175 Jahre Klaa Paris – Akademische Feier im Kaisersaal

geschrieben von Lothar

Das musste doch einfach gebührend gefeiert werden!

Am 11.11. eröffnet man traditionell die Fassenacht in Klaa Paris, und das nunmehr seit 175 Jahren – seit 1839 schon!

Wo könnte man den Start in die Jubiläumskampagne besser würdigen als im Frankfurter Römer. Also lud die Stadt Frankfurt, auf Anregung der Zuggemeinschaft Klaa Paris, zu einem Empfang am 12. November 2013 in den Römer ein.

Etwa 250 geladene Gäste, alle mit humoristischem Blut in den Adern, folgten dem Ruf. Schon beim Beschreiten der Treppe, durch das Spalier der Garden, spürte man, dass der Abend etwas Besonderes werden sollte.

Im Foyer gab es natürlich eine Ausstellung, die einen Abriss davon gab, wie sich die Klaa Pariser Fastnacht im Lauf der vielen Jahre entwickelte. Was gab es viele Freunde, Bekannte, Narren zu begrüßen. Egal, wen man ansprach – Alles Prominente, die Namen stehen alle im Who is Who des Humors.

Um Punkt 18.11 Uhr erklang ein Gong. Man folgte dem protokollarischen Ruf gerne, denn es öffnete sich – der Kaisersaal!

Sicher ist, dass dieser sagenhafte Ort schon viel gesehen hat, so was aber, genau so sicher, nicht. Also nahm man Platz und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Und so kamen sie, vornan die Standarten der Zuggemeinschaft Klaa Paris, des 1. Frankfurter Gardecorps, der Fidelen Nassauer und der Heddemer Käwwern.

Als Hausherr gab sich Oberbürgermeister Peter Feldmann die Ehre. Klaa Paris repräsentierten der Bürgermeister der närrisch freien Reichsstadt Dietmar Pontow, sowie das karnevalistische Oberhaupt schlechthin, Statthalter Thomas I. Thomas Dresch.

Dann, und das im Kaisersaal, ertönte der Narrhallamarsch. Aber anders, ganz anders sogar. Arrangiert vom einstigen, von den Heddemer Käwwern ernannten „Närrischen Generalstabsmusik-Direktor“ Horst Franke bzw. dessen Tochter Karin Franke-André, gab es eine Weltpremiere, der Narrhallamarsch auf 4 Harfen. Ein einmaliges Erlebnis, die Bemühungen, das Harfenensemble Frankfurt im kommenden Zug dabei zu haben, würden wohl aufgrund der wenig handlichen Instrumente scheitern.

Es folgten die Festreden, vorwegzunehmen, unterhaltsam ohne Ende. Der Oberbürgermeister sprach davon, dass er bereits als Schulbub am Fastnacht Dienstag dabei war. Und er sprach deutlich aus, dass er, obwohl politisch eher links, in Sachen Klaa Paris konservativ sei und er auch während seiner Amtszeit unsere Tradition unterstützen wird. Nur eins hatte ihm sein Protokollchef untersagt, den karnevalistischen Ruf im Kaisersaal verlauten zu lassen, aus dem Munde des OB? No Go! (nix gibt`s)

Dietmar Pontow gab in seiner Laudatio einen Abriss der Geschichte zum Besten, sachlich korrekt, gespickt mit humoristischen Spitzen. Das waren 175 Jahre voller Ereignisse, die man in der Rede mit durchleben durfte.

Ehrfurcht, das empfand nach eigenen Worten Thomas Dresch, unser amtierender Statthalter. Ich glaube, das konnte jeder der Anwesenden nachvollziehen. Wo hat man im Leben eine solche Bühne. Sicher hatte mancher mit ihm Gänsehaut. Und Thomas gab den Anwesenden das Recht, dass dem OB verwehrt wurde, ein dreifach donnerndes Klaa Paris – Helau! Ein unglaublich tolles Gefühl.

Nach einem weiteren Zwischenspiel des Harfenensembles Frankfurt, erklomm Georg-Hubertus Lackner das Rednerpult, seinen Klaa Pariser Freunden besser bekannt als Lackner Schorsch. Selten hat man etwas Kurzweiligeres gehört. Deutlich spürte man, dass nicht seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Nordwestzentrums Triebfeder seiner karnevalistischen Aktivitäten ist, da spielt Leidenschaft eine große Rolle.

Harfenklänge – Fertig! Wie, schon? Über eine Stunde, die Zeit verging wie im Flug! Sicher ist, davon wird man noch lange sprechen.

Obwohl es auch schon vorher gemütlich war, ging es jetzt erst zum gemütlichen Teil über. Es erwartete die illustre Gesellschaft ein Frankfurter Buffet vom Feinsten. Brezel, Handkäs, Werschtscher, Frikadelle, Kartoffelsalat, Äppler, e Bierche, e Weinche odder e Wässerche gaben den Rahmen für ein Zusammensein der besonderen Güte.

Danke an die Stadt Frankfurt und die Initiatoren dieses traumhaften Empfangs.

Klaa Paris – Helau!