Aktiengesellschaft

Die Geschichte der Aktiengesellschaft der Zuggemeinschaft

Die Bürger von Klaa Paris leisten sich ihren Fastnachtszug aus eigenem Entschluss und auch weitgehend aus eigenen Mitteln. Die Stadt Frankfurt am Main stellt den Heddernheimern zwar jedes Jahr einen Zuschuss zur Verfügung, aber um einen so farbenprächtigen Zug tatsächlich auf die Straßen zu bringen, müssen sich die Narren noch einiges mehr einfallen lassen. So kann man in diesen Tagen uniformierte Garden durch Klaa Paris ziehen sehen, die von Haus zu Haus gehen und Spenden für den Fastnachtszug sammeln. Ebenso stehen in vielen Geschäften Sammelbüchsen, in welche die Kunden häufig und gerne ihr Wechselgeld hineinwerfen.

Auch eine jährlich wechselnde Zug-Pin, die für den Preis von € 4,- verkauft wird, kreierten die phantasievollen Heddernheimer. Dies Aktionen standen und stehen immer unter dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist.

Natürlich hat der Zug auch großzügige Spender, Firmen und Privatpersonen, die der Zuggemeinschaft zugunsten des Fastnachtszuges namhafte Beträge zugehen lassen. Bei der Frage: “Wie kommt man an das große Geld?” beobachteten die Narren alle Möglichkeiten in Glücksspiel, Wirtschaft und Politik. So kam man auf eine zündende Idee: 1993 gründete sich die Klaa Pariser Aktiengesellschaft. Hier lassen sich namentlich zu zeichnende Aktien in Höhe von € 133,– (Bronce), € 266,– (Silber) und € 555,– (Gold) erwerben. Neu kam 2020 die Rubin-Aktie zu € 1111,- dazu. Der Anstecker, der zu jeder Aktie ausgegeben wird, ist hier natürlich mit echten Rubinen besetzt.

Alle Aktionäre werden zur Aktionärsversammlung im Rahmen des Ehrenabends am eingeladen, die traditionsgemäß exakt eine Woche vor dem Fastnachtszug stattfindet. Hier kann abgestimmt werden, ob man mit der Geschäftsführung der Zuggemeinschaft zufrieden ist und ob demzufolge der Fastnachtszug stattfindet. Außerdem können erste Zinsen auf die Aktie erhoben werden. Einmalig an jedem Fastnachtsdienstag wird die Aktie an der Börse notiert. Und noch etwas ist einmalig: wo sonst findet sich eine Aktie, die steuerabzugsfähig ist? Für jede gezeichnete Aktie erhält der Aktionär eine Spendenquittung. Auch die Zinsgewinne sind ungewöhnlich. Eine solche Rendite findet man bei keiner sonstigen, an der Börse notierten Aktie: Der gezeichnete Wert verzinst sich in Frohsinn und Lacheinheiten. Wer seine Zinsen nicht eintreibt, weil er nicht zum Fastnachtszug geht, oder keine gute Laune mitbringt, verwirkt leider seine Rendite. Verluste sind also in jedem Falle ausschließlich selbstverschuldet. Jedem Aktionär steht während des Fastnachtszugs ein Platz auf der Ehrentribüne zu, solange dort noch Platz ist. Am Aschermittwoch verfallen alle Aktien nach dem Motto: “Am Aschermittwoch ist alles vorbei”. Einziger Trost: die Aktie kann jedes Jahr neu gezeichnet werden.

 

Bankverbindung: Frankfurter Volksbank, IBAN DE81 5019 0000 7000 6043 93   (Bitte geben Sie im Verwendungszweck auch Ihre Adresse an, damit wir die Spendenquittung zustellen können.)