Das Liktorenbündel
Das Liktorenbündel des närrischen Statthalters ist angelehnt an das historische römische Hoheitszeichen. Vom Ursprung her gehörte es zur Ausrüstung des einfachen römischen Soldaten. Der römische Soldat war auf Feldzügen weitgehend Selbstversorger. Das bedeutete auch, dass er zusätzlich zu seiner Kampfausrüstung Gerätschaften des täglichen Bedarfs mit sich führen musste. Zweckmäßigkeit war hier sehr wichtig. So steckte der römische Soldat seine Streitaxt durch ein Reisigbündel und hielt das Ganze mit einem Lederriemen zusammen. Auf diese Weise hatte er immer Feuerholz bei sich. Die Streitaxt hatte zudem noch einen friedlichen Nutzen: sie diente ihm zu allen „häuslichen“ Verrichtungen genauso gut wie im Kampf. Wo immer das römische Heer auftauchte um neue Länder zu erobern, hielt auch das Liktorenbündel Einzug. So entwickelte es sich im Laufe der Zeit zum Symbol für die Macht Roms. In dieser Eigenschaft wurde es dann auch den Machthabern als Herrschaftszeichen vorweg getragen. Nach und nach wurde dieses Liktorenbündel stilisiert und künstlerisch gestaltet. Es blieb aber immer mit einem roten Lederriemen umwunden. Das erste Liktorenbündel, das alle Statthalter während ihrer Amtszeit begleitet hat, entstand in der Bildhauerei Hugo Uhl. Der Bildhauer Peter Meier aus der Nachfolgefirma Bildhauerei Meier-Uhl hat für dieses Jahr ein neues Liktorenbündel entworfen und geschnitzt, das sich stärker noch als das erste auf das römische Vorbild bezieht, aber auch Symbole und Figuren der Fastnacht darstellt. Das alte Liktorenbündel ist als Leihgabe während der gesamten Fastnachtszeit in der Ausstellung „die Statthalter von Klaa Paris“ in den Räumen von Optik Pinguin in der Heddernheimer Landstraße 56 zu sehen. Mit etwas Phantasie kann man sich leicht vorstellen, daß sich aus diesem frühen Liktorenbündel allmählich durch Veränderungen der Jahrhunderte das Zepter der Könige und Kaiser späterer Zeiten entwickelte.